Aktionärsversammlung der Fondsgesellschaft Herald (Lux) SICAV vom 20.01.2012

Stand des Klageverfahrens der Liquidatoren in Luxemburg

Am 18. Juli 2011 wurden einige der beklagten Parteien - HSBC Securities Services Luxemburg S.A., Bank Medici AG, Ernst & Young S.A., die Mitglieder des Verwaltungsrates der Herald (Lux) SICAV i.L., die Luxemburger Aufsichtsbehörde CSSF sowie der Rechtsanwalt, der den Auflegungsprozess des Fonds Herald (Lux) begleitet hat - der bei einem Luxemburger Gericht anhängigen Klage der Liquidatoren der Herald (Lux) SIVAV i.L. gerichtlich aufgefordert, weitere Unterlagen herauszugeben, die laut Aussage der Liquidatoren der Herald (Lux) SICAV i.L. für das Klageverfahren relevant seien. Die beklagte Depotbank HSBC Securities Services Luxembourg S.A. hatte gegen diese Aufforderung Berufung eingelegt. Am 8. Februar 2012 will das Luxemburger Gericht nun entscheiden, ob der Ausgang dieses Berufungsverfahrens abgewartet oder das Klageverfahren unmittelbar weiterverfolgt werden soll. Die Liquidatoren bevorzugen dabei die Fortführung des Verfahrens.

Finanzlage der Fondsgesellschaft Herald (Lux) SICAV i.L.

Die Fondsgesellschaft Herald (Lux) SIVAC i.L. verfügt per 31.12.2010 über einen Geldbestand von rund 11,1 Mio. USD.

Stand der Verhandlungen der Liquidatoren der Herald (Lux) SICAV i.L. mit dem US-Insolvenzverwalter Irving Picard

Die Liquidatoren haben sich mit dem amerikanischen Insolvenzverwalter von Bernhard L. Madoff Investment Securities LLC („BMIS“) über die weitere Vorgehensweise zur Anerkennung der Forderung des Fonds Herald (Lux) US Absolute Return („Herald (Lux)“) gegenüber BMIS (sog. Customer Claim) geeinigt.

Hierzu sollen die im Register des Fonds Herald (Lux) eingetragenen Shareholder (also auch das Bankhaus Metzler) Endkunden, deren Anlagebetrag im Fonds Herald (Lux) zum Stichtag 30.11.2008 auf Basis des damaligen Nettoinventarwerts mehr als 250.000 EUR betrug, namentlich offenlegen. Die Liste ist seitens des Bankhauses Metzler mit einer sogenannten „black list“ abzugleichen, die eine Aufstellung der im Fall Madoff verdächtigen Personen enthält. Ziel von Herrn Irving Picard ist es, nur Personen zu entschädigen, die nicht aktiv in den Madoff-Betrug verwickelt sind.

Bereits im letzten Jahr hatte das Bankhaus Metzler alle betroffenen Kunden schriftlich um die Einwilligung zur Offenlegung ihrer Daten in diesem Zusammenhang gebeten. Wir möchten uns bei Ihnen und Ihren Kunden bedanken, dass uns schon heute die Einwilligung der Kunden zu dieser Offenlegung vorliegt. Zusätzlich enthält die Vereinbarung der Liquidatoren mit dem US-Insolvenzverwalter eine die Kundendaten schützende Vereinbarung, die beinhaltet, dass Endkundendaten nur vor Ort – in unserem Fall bei Metzler - eingesehen, aber nicht dem US-Insolvenzverwalter ausgehändigt werden.

Der US-Insolvenzverwalter wird im Februar 2012 mit der Wahrnehmung der Termine zur Einsichtnahme der Daten bei den jeweiligen im Register des Fonds Herald (Lux) eingetragenen Shareholdern beginnen. Der gesamte Prozess soll bis zum 15. Juni 2012 abgeschlossen sein.

Der US-Insolvenzverwalter wird im Gegenzug dieser Offenlegung die sog. „claim allowance“ bei Gericht beantragen. Damit würde die Gesamtforderung des Fonds Herald (Lux) an BMIS anerkannt werden. Voraussetzung für die Erteilung der claim allowance ist, dass mindestens 65 % des bewerteten Bestandes aller Anteilsinhaber als gutgläubig, sog. „good faith“-Investoren, identifiziert werden könne. Wird diese Quote erreicht, hat der US-Insolvenzverwalter zugesagt, die Anerkennung des customer claims gerichtlich zu beantragen. Sollten Anleger als sog. „bad faith“-Investoren identifiziert werden oder bestimmte Anleger nicht identifiziert werden können, besteht die Möglichkeit, diese von der claim allowance auszuschließen, so dass einer Forderungsanerkennung der „good faith“-Investoren im Gesamten nichts im Wege stehe.

Die Erreichung der claim allowance ist ein wichtiger Meilenstein, um an der Insolvenzmasse von BMIS beteiligt zu werden. Insofern ist die Einigung der Liquidatoren mit dem US-Insolvenzverwalter als positiv zu bewerten.

(Zusammengestellt vom Metzler Serviceteam Newsboard)

12.12.2011

Auf den Tag genau drei Jahre vorher, nämlich am 12.12.2008 flog der größte Betrugsskandal in der Geschichte um Bernhard Madoff in New York auf. Seitdem warten die Anleger im Herald (Lux) - US Absolute Return auf eine Lösung. Obwohl Untersuchungen eingeleitet, Klagen erhoben wurden und Anhörungen vor den Luxemburger Gerichten stattgefunden haben, ist nach wie vor völlig unklar, ob und wann die Investoren eine Entschädigung erhalten.

Armin Rapsch, Oliver Friesch und Stephan
R. Wolf (v.l.n.r.) vor der Übergabe der 800 Unterschriften
Staatssekretär Heinrich des luxem-burgischen Finanzministeriums mit Assistentin Die Delegation bei der Übergabe des Briefes und der Unterschriften

Die Initiativgruppe www.madoff-betrug.de nahm dies zusammen mit Deminor zum Anlass, einen offenen Brief an den Luxemburgischen Finanzminister Luc Frieden zu schreiben, der von über 800 geschädigten Anlegern, Finanzberatern und anderen Unterstützern unterschrieben wurde. Sie finden den Brief ebenfalls auf der Webseite www.madoff-betrug.de. Eine Delegation bestehend aus 11 Personen hatte am 12.12.2011 um 14:45 Uhr einen Termin zur Übergabe im Luxemburgischen Finanzministerium. Der Finanzminister konnte selbst wegen einer Tagung in Genf nicht zugegen sein. Dafür nahm sein Staatssekretär Herr Heinrich den Brief sowie die 800 Unterschriften entgegen.

In einem kurzen Gespräch wurde seitens der Delegation zum Ausdruck gebracht, dass der Zustand, dass seit drei Jahren keine Lösung gefunden werden konnte, absolut unbefriedigend ist. Herr Heinrich bedauerte auch im Namen des Finanzministers diesen Umstand, betonte aber, dass die Luxemburgischen Gerichte unabhängig sind und dieser Fall von äußerster Komplexität ist, so dass die normalen Fristen hier nicht zum Ansatz kommen können. Die Delegation forderte den Luxemburgischen Finanzminister über seinen Staatssekretär auf, dass er versucht, seinen Einfluss auch dahin geltend zu machen, eine außergerichtliche Lösung mit der HSBC zu erreichen. Herr Heinrich sagte zu, diese Kontakte herstellen zu wollen.

Um einem größeren Kreis den derzeitigen Stand der Klage der Deminor gegen die HSBC zu erläutern, fand dazu am selben Tag vormittags ein neuer Webcast statt, den Sie ebenfalls über die Homepage www.madoff-betrug.de finden. In einer kurzen Diskussionsrunde innerhalb der Delegation nach der Übergabe wurde vereinbart, dass weitere Schritte folgen werden und man ist sich einig, den Kampf gegen die HSBC fortzusetzen.

17.06.2011

UBS spekuliert mit Madoff-Opfern

Die UBS ist in das Gerangel um die Schadenersatzforderungen der Madoff-Opfer involviert. Die Bank hatte spezielle Fonds gegründet, um Kunden den Einstieg beim Betrüger zu erleichtern. Jetzt wird sie verklagt.

Onlineausgabe der Basler Zeitung

01.04.2011

Wichtige Inhalte der Aktionärsversammlung vom 1. April 2011

Am 1. April 2011 fand nun in Luxemburg erneut eine Aktionärsversammlung zum Herald (Lux) Fonds statt, in deren Rahmen die Liquidatoren des Fonds, Carlo Reding und Ferdinand Burg, über den derzeitigen Stand der Dinge berichteten. Die wichtigsten Informationen wurden vom Metzler-Serviceteam zusammengefasst:

1. Stand des Klageverfahrens in Luxemburg

Am 17. März 2010 wurde die Klage gegen die verschiedenen beteiligten Parteien im Fall Herald (Lux) von den Liquidatoren der Fondsgesellschaft Herald (Lux) SICAV i.L. in Luxemburg eingereicht. Das Verfahren bezieht sich in der ersten Phase auf die Unterlagen und nicht auf den eigentlichen Sachverhalt. Grund hierfür sei unter anderem, dass die Liquidatoren nach wie vor das Fehlen von für den Fall wichtigen Unterlagen seitens einiger Parteien bemängeln – insbesondere sollen noch Unterlagen der Luxemburger Aufsichtsbehörde CSSF und des beklagten Rechtsanwaltes, der seinerzeit die Auflegung des Fonds begleitet hat, ausstehen. Diese Unterlagen sollten ursprünglich bereits im Dezember 2010 dem Gericht vorliegen. Im weiteren Verlauf des Verfahrens sollte das Gericht Ende Januar 2011 zu den strittigen Punkten Klarheit schaffen. Diese Frist wurde dann bis März 2011 und nun endgültig bis zum 27. April 2011 verlängert. Für diesen letztgenannten Termin ist ein so genanntes "Closing" angekündigt, in dem das Gericht einen Termin festlegen wird, wann das Urteil über die Herausgabe der Unterlagen gesprochen werden wird. Ist dieser Punkt geklärt, können die Verhandlungen aufgenommen werden. Ein genauer Zeitplan ist allerdings zum heutigen Zeitpunkt nicht bekannt.

Ein Indiz für die erwartete Urteilsfindung im Fall Herald (Lux) könnte das Verfahren um den Fonds Lux Alpha sein. Ohne diese beiden Fälle miteinander vergleichen zu wollen, wurde im Verfahren um den Fonds Lux Alpha, bei dem die Klage rund drei Monate vor der Klage des Herald (Lux) eingereicht wurde, am 4. März 2011 in Luxemburg ein Urteil hinsichtlich der Herausgabe von Unterlagen gesprochen. Die Aufsichtsbehörde CSSF wurde in diesem Fall erfolgreich auf die Lieferung der fehlenden Unterlagen verklagt.

2. Forderungen und Klage des US-Insolvenzverwalters Irving Picard

Am 9. Dezember 2010 hat der von einem US-Gericht eingesetzte Treuhänder für die BMIS, Irving Picard, unter anderem gegen HSBC Holding plc. ("HSBC Holding"), die ehemalige Bank Medici AG und die Verwaltungsräte verschiedener so genannter "Feeder-Fonds" Klage in Luxemburg eingereicht. Am wichtigsten scheint dabei die Klage gegen die HSBC Holding über ca. 9 Mrd. USD sowie die Klage gegen die ehemalige Bank Medici AG und deren Gründerin und Mehrheitsgesellschafterin Sonja Kohn in einer Gesamthöhe von 19,6 Mrd. USD. Sonja Kohn wird vorgeworfen, über verschiedene Feeder-Fonds (u. a. auch den Herald (Lux) Fonds, Primeo Fund Ltd., Herald Fund SPC, Thema International Fund plc.) in betrügerischer Absicht regelmäßig Gelder für das Schneeballsystem von Madoff akquiriert zu haben. Verklagt wurden auch die Mitglieder des Verwaltungsrates des Herald (Lux).

Parallel zu der Klage wurde eine Rückgriffsforderung ("Claw back"), gegen den Herald (Lux) Fonds in Höhe von 134.000 USD durch den US-Insolvenzverwalter gestellt. Dieser Betrag resultiere aus der an den US-Fiskus abgeführten Quellensteuer aufgrund von Dividenden fiktiv erworbener US-Titel. Die Liquidatoren des Herald (Lux) sind der Zahlung dieser Forderung bislang nicht nachgekommen, obwohl eine Rückzahlung der 134.000 US-Dollar möglich sei, da die Finanzlage des Fonds weiterhin stabil ist. Per Stand Dezember verfügte der Fonds über einen Geldbestand von rund 12,5 Mio. US-Dollar. Die Rückzahlung dieser Forderung solle zunächst deshalb nicht erfolgen, da die Anerkennung der geltend gemachten Forderung des Herald (Lux) gegen BMIS nach wie vor ungeklärt sei.

Die Liquidatoren des Herald (Lux) haben mittlerweile den direkten Kontakt zu dem Insolvenzverwalter in den USA aufgenommen. Neben persönlichen Gesprächen finden auch regelmäßig kurzfristig anberaumte Telefonate statt – was insgesamt auch das Interesse von Herrn Picard am Fall Herald (Lux) widerspiegelt.

Hinsichtlich der Forderung des Herald (Lux) gegenüber BMIS (sog. "Customer Claim") ist derzeit noch unklar, welche Voraussetzungen zur Anerkennung dieser Forderung als Schadensersatzanspruch aus der Entschädigungssumme, die der US-Insolvenzverwalter verwaltet, erfüllt sein müssen. Neben der Rückzahlung der 134.000 US-Dollar aus dem erwähnten "Claw back" fordert Herr Picard auch eine Offenlegung der Strukturen und Investoren in den Feeder-Fonds. Die Liquidatoren des Herald (Lux) prüfen derzeit die rechtliche Grundlage einer solchen Offenlegung.

Da der US-Insolvenzverwalter bislang keine Aussage dazu getroffen hat, ob die Erfüllung seiner Forderungen gleichsam eine Anerkennung der Forderungen der Herald (Lux) gegenüber BMIS nach sich ziehen würde, werden die Liquidatoren der Herald (Lux) SICAV i.L. die Sachlage weiterhin prüfen und mit dem Picard-Team besprechen.

3. Angebot für Forderungsverkauf

Die Liquidatoren teilten auf der Aktionärsversammlung mit, dass mittlerweile ein konkretes Angebot eines "Default Asset Traders" aus New York vorläge, der die Ansprüche aus der Forderung des Fonds gegenüber BMIS kaufen möchte. Das Angebot läge bei 57,5 % des letzt bekannten Nettoinventarwerts bei Verkauf vor Anerkennung der Forderung. Ein indikativer Preis von 62,5 % des letzt bekannten Nettoinventarwerts bei Verkauf nach Anerkennung der Forderung wurde genannt, falls die Forderung im April 2011 anerkannt werden würde. Mit Verkauf der Forderung sollen keine Ansprüche des Fonds mehr gegenüber BMIS bestehen.

Grundsätzlich ist das Angebot und ein Geldfluss des "Default Asset Traders" allerdings zwingend mit der Anerkennung der Forderung des Herald (Lux) (Customer Claim) durch den US-Insolvenzverwalter verbunden. Sollte die Anerkennung des Customer Claims abgelehnt werden, müsste jede eventuelle Zahlung an den Default Asset Trader rückerstattet werden. Es wurde noch keine Entscheidung zum Forderungsverkauf getroffen. Die Entscheidung ist von der zu diesem Zeitpunkt vorliegenden Sachlage abhängig zu machen und wird nach Angaben der Liquidatoren in jedem Fall im Einvernehmen mit den Aktionären getroffen. Fazit Auch wenn in der Presse in den letzten Monaten eher wenige Neuigkeiten zu finden waren, so zeigt sich doch, dass im Hintergrund viele Aktivitäten stattfinden. Der enge Austausch der Liquidatoren mit dem Team rund um Irving Picard ist ein wichtiger Schritt und zeigt, dass dem US-Insolvenzverwalter sehr an einer Entschädigung aller Madoff-Opfer gelegen ist. Im Hinblick auf das Verfahren in Luxemburg dürften wir vermutlich in den kommenden Monaten mit dem Voranschreiten des Verfahrens rechnen können, so dass auch auf dieser Seite bald mehr Klarheit zu erwarten ist. Über den Zeithorizont lässt sich aber auch zum heutigen Zeitpunkt weiterhin keine Aussage treffen. Wir werden Sie wie gewohnt über den weiteren Verlauf zu gegebener Zeit informieren.

16.12.2010

Gesellschafterversammlung der Herald (Lux) SICAV i.L. am 16.12.2010 in Luxemburg

Am 16. Dezember 2010 fand in Luxemburg die jährliche Gesellschafterversammlung der Herald (Lux) SICAV i.L. statt, an der auch Vertreter des Bankhauses B. Metzler seel. Sohn & Co. KGaA ("Bankhaus Metzler") teilgenommen haben. Im Folgenden informieren wir Sie über die wichtigsten Inhalte dieser Gesellschafterversammlung:

1. Stand des in Luxemburg gegen verschiedene Parteien anhängigen Klageverfahrens der Insolvenzverwalter der Herald (Lux) SICAV i.L.

Zu der am 17.03.2010 von den Insolvenzverwaltern eingereichten Klage gegen verschiedene Parteien – hierzu gehören HSBC Securities Services Luxembourg S.A., Bank Medici AG, Ernst & Young S.A., die Mitglieder des Verwaltungsrats der Herald (Lux) SICAV i.L., die Luxemburger Aufsichtsbehörde CSSF sowie der Rechtsanwalt, der den Auflegungsprozess des Herald (Lux) US Absolute Return Fonds ("Herald (Lux) Fonds") begleitet hat - wurde den Gesellschaftern mitgeteilt, dass die Frist zur Einreichung von Unterlagen vom zuständigen Gericht bis zum 31.12.2010 verlängert wurde. Nach Aussage der Insolvenzverwalter der Herald (Lux) SICAV i.L., Herrn Carlo Reding und Herrn Ferdinand Burg, liegen nach wie vor nicht alle relevanten Dokumente vor. Insbesondere bemängeln die Insolvenzverwalter, dass ihnen bislang keine Unterlagen seitens des verklagten Rechtsanwalts geliefert wurden, die die Zeit vor der Zulassung des Herald (Lux) Fonds betreffen. Das Gericht wird nun voraussichtlich am 26.01.2011 zu diesem Punkt Stellung nehmen und entscheiden, ob die eingereichten Unterlagen für eine Verfahrenseröffnung ausreichend sind. Sollte dies positiv beschieden werden, könne die Verhandlung aufgenommen werden. Ein Zeitplan ist jedoch zum jetzigen Zeitpunkt nicht bekannt. Die Insolvenzverwalter betonten, dass es sich bei der derzeit vorliegenden Verzögerung durchaus um eine normale Verfahrensweise handele, die der allgemeinen Praxis entspräche. Keinem der beteiligten Parteien könne daher zu diesem Zeitpunkt eine bewusste Verzögerungstaktik vorgeworfen werden.

2. Klageerhebung des BMIS-Insolvenzverwalters Irving Picard gegenüber verschiedenen Parteien

Der vom Gericht eingesetzte Insolvenzverwalter für die Bernard L. Madoff Investment Securities LLC ("BMIS"), Herr Irving Picard, hat in den vergangenen Wochen gegen verschiedene Parteien Klage erhoben. So wurde u. a. in den USA Klage gegen die HSBC Holding plc. ("HSBC Holding") über ca. 9 Mrd. USD erhoben. Picard begründet diese Klage damit, dass HSBC Holding die betrügerischen Aktivitäten Madoffs unterstützt habe, indem über ein internationales Netz von Feeder-Fonds (u. a. auch den Herald (Lux) Fonds) Gelder für BMIS generiert wurden.

Verklagt wurde auch die Bank Medici AG sowie die Gründerin und Mehrheitsgesellschafterin der Bank Medici AG Sonja Kohn in einer Gesamthöhe von 19,6 Mrd. USD. Sonja Kohn wird vorgeworfen, über verschiedene Feeder-Fonds (u. a. auch den Herald (Lux) Fonds, Primeo Fund Ltd., Herald Fund SPC, Thema International Fund plc.) in betrügerischer Absicht regelmäßig Gelder für das Schneeballsystem von Madoff akquiriert zu haben.

Darüber hinaus wurden von Picard auch die Mitglieder des Verwaltungsrates der Herald (Lux) SICAV i.L. verklagt.

Insgesamt können die Insolvenzverwalter derzeit zu diesen Klageverfahren noch keine Stellung nehmen, da die Klageschrift den Insolvenzverwaltern bislang noch nicht zugestellt wurde. Über ihren in den USA involvierten Rechtsanwalt konnten die Insolvenzverwalter jetzt aber erreichen, dass im kommenden Januar 2011 ein Gespräch mit Herrn Picard und seinem Team stattfinden wird. Ein erstes Telefongespräch mit Picard habe bereits stattgefunden. Die Insolvenzverwalter werden die Gesellschafter über den Verlauf dieser Gespräche auf dem Laufenden halten.

3. Rückgriffsforderung (sog. "Claw back") gegenüber dem Herald (Lux) Fonds

Parallel zu der Klage wurde durch den Insolvenzverwalter der BMIS, Herrn Picard, nun auch eine Rückgriffsforderung, ein sog. "Claw back", entnommener Geldbeträge gegen den Herald (Lux) Fonds in Höhe von 134.000 USD gestellt. Die Insolvenzverwalter zeigten sich über diese Forderung überrascht, da ihren Unterlagen nach zugunsten der Anteilseigner des Herald (Lux) Fonds keine Auszahlungen vorlagen. Der Anspruch wird daher derzeit von dem Insolvenzverwalter geprüft.

In diesem Zuge wurden die Forderung des Herald (Lux) gegen BMIS ("Customer Claim") in Höhe von ca. 255 Mio. USD von Picard bislang nicht angenommen bzw. anerkannt.

4. Klageeinrechung der Investoren-Vertretung Deminor International SCRL

Die Investoren-Vertretung Deminor International SCRL (nachstehend "Deminor") hat gegen verschiedene Parteien im Fall des Herald (Lux) Fonds eine zivile Sammelklage eingereicht. Unter anderen wird der Herald (Lux) Fonds auf Schadenersatz in Höhe von 25 Mio. EUR verklagt. Diese Klage wird von den Insolvenzverwaltern der Herald (Lux) SICAV i.L. derzeit allerdings noch nicht bewertet, da erst abzuwarten sei, ob das zuständige Luxemburger Gericht eine solche Klage zulässt. Im ähnlich gelagerten Fall des Lux Alpha Fonds wurde eine solche Sammelklage vom Luxemburger Gericht abgelehnt.

5. Angebote zum Forderungsverkauf der Ansprüche aus dem Customer Claim

Die Insolvenzverwalter informierten die Gesellschafter darüber, dass aktuell mehrere ernstzunehmende jedoch derzeit nicht namentlich benannte Investoren mit dem Angebot an die Insolvenzverwalter herangetreten seien, die Forderung des Herald (Lux) Fonds gegen BMIS (sog. Customer Claim) zu kaufen – vorausgesetzt, die Forderung gegen BMIS werde schließlich anerkannt.

Die Insolvenzverwalter haben hierzu jedoch noch keine konkreten Verhandlungen geführt. Die Insolvenzverwalter werden diesbezüglich in den kommenden Wochen auf die einzelnen Gesellschafter zugehen, um zu erörtern, ob der Verkauf der Ansprüche aus dem sog. Customer Claim grundsätzlich eine Option darstellt. Sollten die Gesellschafter dafür stimmen, wäre diese Entscheidung allerdings vom zuständigen Richter zu bestätigen. Erst wenn diese Grundsatzentscheidung getroffen sein wird, werden die Insolvenzverwalter die Verhandlungen mit einem potenziellen Investor aufnehmen. Das dort erzielte Ergebnis wird dann wiederum den Gesellschaftern zur Abstimmung gestellt.

6. Finanzlage der Herald (Lux) SICAV

Die Fondsgesellschaft Herald (Lux) SICAV verfügt derzeit noch über einen Geldbestand von rund 12,5 Mio. USD. Die Insolvenzverwalter verfügen damit über genügend Barmittel zur Weiterführung ihrer Arbeit. In der Bilanz, die per 31.12.2010 erstellt wird, werden die Kosten der Abwicklung der Fondsgesellschaft gesondert ausgewiesen. Die Insolvenzverwalter betonten, dass nur sie selbst bzw. das zuständige Gericht Zugriff auf das Konto haben, und dass sämtliche Ausgaben mit dem zuständigen Richter abgestimmt werden.

Fazit:

Eine Einschätzung zum Fortgang des Verfahrens lässt sich derzeit nur vage treffen. Aktuell sind verschiedene Entwicklungen abzuwarten. So dürfte die Entscheidung des Luxemburger Gerichts im kommenden Januar 2011 dazu beitragen, nähere Aussagen zum weiteren Zeitablauf des Klageverfahrens zu erhalten. Abzuwarten bleibt auch, ob die Zivilklage seitens Deminor zugelassen werden wird und welche Auswirkungen dies auf die Gesamtsituation hat. Was das amerikanische Insolvenzverfahren angeht, dürften die Gesellschafter nach den Gesprächen der Insolvenzverwalter mit dem Picard-Team nähere Informationen erwarten. Selbstverständlich wird Metzler Sie auch über den Fortgang hinsichtlich des möglichen Verkaufs der Ansprüche aus dem Customer-Claim und den Verlauf dieser Gespräche auf dem Laufenden halten und Sie bzw. Ihre Kunden zu gegebener Zeit involvieren. Wir bitten jedoch um Ihr Verständnis, dass wir derzeit die Lage zunächst juristisch überprüfen lassen.

Festzustellen bleibt, dass die Liquidatoren im Rahmen der Gesellschafterversammlung den Eindruck machten, offen und ausführlich über den derzeitigen Stand der Sachlage zu informieren und dass wir nach wie vor den Eindruck haben, dass hier mit den richtigen Mitteln an der richtigen Stelle gearbeitet wird.

13.12.2010

Aufgrund der jüngsten Erkenntnisse in der Folge der Klagen des US-Insolvenzverwalters für das Madoff-Vermögen besteht die Gefahr, dass Anleger aus Deutschland mögliche Entschädigungszahlungen nach USA verlieren. Es wird damit immer bedeutungsvoller als geschädigter Anleger im HERALD LUX (und den anderen Madoff-betroffenen Fonds) ebenfalls durch die Stellung zivilrechtlicher Ansprüche unmittelbar in die Position des "Gläubigers" zu kommen. Daher ist ein Beitritt zur Klage über Deminor zu empfehlen. Unter Deminor finden Sie auf dieser Website den Link zu der Webkonferenz vom 9.12.2010 und die dazugehörige Präsentation in Deutsch. Lesen Sie auch unter Presse, was Irving Picard der US-Insolvenzverwalter für Anstrengungen unternimmt Gelder nach USA zu retten. Als Europäer müssen Sie deswegen Ihre eigenen Ansprüche sichern. Wer sich der Klagegemeinschaft anschließen möchte, registriert sich bitte auf dieser Website unter Registrierung und füllt den Dienstvertrag unter Deminor aus und sendet ihn an die im Impressum dieser Website genannte Adresse.

HINWEIS: Der Klagegemeinschaft können nur Anleger beitreten, die unmittelbar in den Fonds HERALD LUX investiert sind. Wer über Dachfonds nur mittelbar betroffen ist, wird von der Investmentgesellschaft vertreten. Sie müssen dann sicher stellen, dass Ihre Gesellschaft auch der Klage bereits beigetreten ist. Bislang haben sich viele deutsche KAGn der Klagegemeinschaft angeschlossen.

15.11.2010

Die Liquidatoren veröffentlichen ihren dritten Statusbericht.

3rd Activity Report by the Liquidators als PDF

31.08.2010

"...Doch selbst wenn die Depotbanktätigkeit ausgelagert wurde, befreit das die 'Hauptdepotbank', also die HSBC nicht von der Haftung..."

Antwortschreiben des Bundestagsabgeordneten Johannes Singhammer auf eine Anfrage als PDF

19.08.2010

"...Die HSBC kann aber für diese kriminelle Tat eines anderen weder einen juristische noch moralische Verantwortung übernehmen. HSBC Trinkaus selbst ist nicht in den Madoff-Fall involviert..."

Antwortschreiben der HSBC Trinkaus aufgrund ihrer Anzeigenkampagne als PDF

09.07.2010

Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht BaFin erklärt sich im Betrugsfall Herald Lux für nicht zuständig.

Antwortschreiben der BaFin auf eine Kundenanfrage als PDF

09.07.2010

Die folgende Zusammenfassung enthält wichtige Eckpunkte im Klagefall Herald (Lux) auf Basis der Klageschrift vom 17.03.2010.

Zusammenfassung der Klageschrift als PDF

06.07.2010

Gespräch beim Europäischen Parlament in Straßburg - Herr Rainer Wieland (Vizepräsident des Europäischen Parlaments), Herr Dr. Andreas Schwab (Mitglied des Europäischen Parlaments und Sprecher der EVP-Fraktion im Ausschuss für Binnenmarkt und Verbraucherschutz), Stephan R. Wolf (Vorstand SRW Die Finanzplaner AG und Vertreter der Initiative www.madoff-betrug.de) und Dusko Stanic (Berater bei SRW Die Finanzplaner AG) treffen sich zu einem Gespräch beim europäischen Parlament zur Entschädigungsverpflichtung der HSBC.

Zusammenfassung des Gespräches als PDF

Stephan R. Wolf und Dusko Stanic im Innenhof des Europaparlaments Dr. Andreas Schwab und Dusko Stanic Stephan R. Wolf und Vizepräsident Rainer Wieland

 

01.06.2010

Presseerklärung der Rechtsanwaltskanzlei Cremades & Calvo-Sotelo, die Auslöser für die Meldungen der vergangenen Woche über die Entschädigung von Madoff-Opfern war.

Presserklärung als PDF

Deutsche Übersetzung als PDF

17.03.2010

Die Liquidatoren des Herald (LUX) Absolute Return Fund reichen beim zuständigen Gericht in Luxemburg Klage gegen die verschiedenen beteiligten Parteien ein. (s. auch www.heraldluxinliquidation.lu 2. Activity Report)

26. Oktober 2009

Aktionärsversammlung des Herald (LUX) US Absolute Return Fund

Versammlungsleiter Carlo Reding

Veröffentlichungen der Liquidatoren finden Sie unter heraldluxinliquidation.lu Eine ausführliche Sammlung der Texte und Veröffentlichungen finden Sie unter wikipedia.org

05.Juni 2009

Luc Frieden, Schatzminister Luxemburg:
" UBS AG, HSBC Holdings Plc und andere Depotbanken für in Luxemburg aufgelegte Investmentfonds haben die klare Verpflichtung die Investoren für Verluste aufgrund des Betrugsfalls Madoff zu entschädigen.

Betrachtet man das Gesetz, so ist die Situation klar: Die Depotbanken müssen die Investoren entschädigen."

Die Regierung arbeitet als Mediator um sicherzustellen, dass Personen, die in Luxemburger Produkte investiert haben, "will have faith in them" (auf bloomberg.com)

02. April 2009

Der Gerichtshof Luxemburg ordnet die Liquidation des Herald (LUX) US Absolute Return an.

Überwachender Richter ist Mr. Jean-Paul Meyers, Liquidatoren sind der Rechtsanwalt Ferdinand Burg und der Wirtschaftsprüfer Carlo Reding.

Januar 2009

Fondskongress Mannheim, Stefan Seip, Präsident des Bundesverband Investment und Asset Management BVI:
"Eine andere Lösung als die vollständige Entschädigung der Anleger in den Fällen Thema und Herald ist nach geltendem Recht undenkbar."

26.01.2009

EU-Kommisar Charlie MC Creevy:
"Die Verantwortung einer unabhängigen Verwahrstelle für die sichere Verwahrung des Fondsvermögens gehört zu den Eckpfeilern des UCITS Rechtsrahmens. Nach der Richtlinie liegt die Verantwortung für die Vermögensverwahrung ganz klar bei der Verwahrstelle, die bei Fehlverhalten oder Fahrlässigkeit haftet."

Verwahrstelle ist die Depotbank HSBC (Anmerkung der Red.)

11.12.2008

Die Mitteilung über den Betrugsfall Madoff wurde veröffentlicht.

Das Schneeballsystem des amerikanischen Wertpapierhändlers und Vermögens-verwalters Bernard L. Madoff gilt mit einem Schaden von rund 50 Mrd. Dollar als größter Kapitalanlagebetrug aller Zeiten.

Auch europäische Anleger, die in die Fonds Herald (LUX) US Absolute Return Fund und Thema Fund investiert haben, sind betroffen. Es handelt sich hierbei um in Deutschland zum öffentlichen Vertrieb zugelassene Investmentfonds nach der europäischen UCITS Richtlinie.

…allerdings ist bis dahin keinem Anleger, Investmentberater, Vermögensverwalter oder Dachfondsmanager bewusst, dass die beiden Fonds sämtliche Gelder direkt an Herrn Madoff überwiesen haben. Der Name Madoff taucht weder in den Prospekten noch in den Rechenschaftsberichten auf.